“Michal Bialk vereint pianistische Brillanz mit interpretatorischem Feingefühl. Sein Klavierspiel kultiviert den Adel eines reinen Anschlages auch da, wo die Faktur sich ausweitet zu orchestraler Fülle. Michal Bialk differenziert Klänge, er hört tief in sie hinein und legt ihre inneren Bezüge offen. Unter seinen Händen tönen Akkorde als ein organisches Werden, nicht als statisches Sein. Hier liegt die Modernität seines Musizierens – verbunden mit einer Behandlung der Stimmführung, die dort transparent ist, wo es zu einer Koinzidenz unterschiedlicher Verdichtungen kommt, und da sich verhüllt, wo das Enigmatische der Musik seinen kaum erklärbaren Reiz versprüht. Wer Klavierspiel lediglich als Tastenhandwerk betrachtet, sieht sich in Michal Bialk getäuscht. Sein Zugriff auf die Klavier-Literatur der abendländischen Neuzeit ist gleichermaßen durchpulst von der Kraft seiner musikantischen Energie wie von einer träumerischen Eleganz, die beseelt, was sich aus der Musik heraus mitteilt.”
Andrè Podschun
Michal Bialk wurde 1982 in Krakau geboren. Die intensive Zusammenarbeit mit Elza Kolodin, Matthias Kirschnereit, Jan Wijn und Oleg Maisenberg sowie Meisterkurse von Jacques Rouvier (Perrigueux), Vera Gornostaeva (Paris), Piotr Anderszewski (Linz) und Krystian Zimerman (Basel) bilden einen Schwerpunkt in seinem künstlerischen Werdegang. Seit seinem Debüt in der krakauer Philharmonie konzertiert er regelmäßig in fast alles Ländern Europas, in Nordafrika und Asien, u.a. bei den Festspielen Mecklenburg Vorpommern, dem Schleswig-Holstein Musik Festival und dem Festival International de Colmar von Vladimir Spivakov. Darüber hinaus ist er ständiger Gastsolist zahlreicher Orchester in Frankreich, Italien, Deutschland und in der Türkei. Innerhalb seiner Konzerttätigkeit nimmt seit 2006 die Zusammenarbeit mit dem Hamburg Ballett John Neumeier einen besonderen Platz ein. Michal Bialk ist erster Preisträger internationaler Klavierwettbewerbe in Polen, Frankreich, Spanien, Italien und in der Türkei. Er wurde auch mehrmals für die beste Interpretation der Polnischen und Spanischen Musik ausgezeichnet. Des Weiteren erhielt er den “Prix d’Espoir” der Stiftung Pro Europa in Krakau und den Europäischen Förderpreis für junge Künstler bei der Kulturpreisverleihung im Europaparlament in Strasbourg.